Was AES-256-Verschlüsselung nicht schützt: Die 6 Sicherheitslücken, die Unternehmen schließen müssen

Unternehmen investieren viel in AES-256-Verschlüsselung und gehen davon aus, dass ihre sensiblen Daten damit geschützt sind. Sicherheitsteams setzen Verschlüsselungs-Best Practices für Daten im ruhenden Zustand und während der Übertragung um und haken das Thema Verschlüsselung auf ihren Compliance-Checklisten ab. Doch dieses Vorgehen vermittelt eine gefährliche Scheinsicherheit.

Verschlüsselung löst ein spezifisches Problem: Sie verhindert, dass Unbefugte abgefangene oder kompromittierte Daten lesen können. Was Verschlüsselung jedoch nicht leisten kann: Sie kontrolliert nicht, wer auf Daten zugreift, wie Anwender mit Daten nach der Entschlüsselung umgehen, was passiert, wenn Endpunkte kompromittiert werden, wo Metadaten offengelegt werden, wie Schlüssel verwaltet werden oder wohin berechtigte Empfänger Dateien anschließend weitergeben. Selbst wenn Unternehmen alles verschlüsseln, bleiben sechs kritische Sicherheitslücken bestehen – und diese sind für die Mehrheit der tatsächlichen Datenpannen verantwortlich.

Executive Summary

Kernaussage: AES-256-Verschlüsselung schützt Daten vor unbefugter Entschlüsselung, kann aber nicht verhindern, dass berechtigte Nutzer Daten missbrauchen, Angreifer Endpunkte kompromittieren, auf denen Daten zur Nutzung entschlüsselt werden müssen, Organisationen Metadaten offenlegen und Schlüssel schlecht verwalten oder Empfänger heruntergeladene Dateien an Unbefugte weitergeben.

Warum das wichtig ist: Der Verizon Data Breach Investigations Report 2023 zeigt, dass 74 Prozent der Datenschutzverletzungen auf den Faktor Mensch zurückzuführen sind – darunter Missbrauch von Berechtigungen, gestohlene Zugangsdaten und Social Engineering. Diese Angriffswege umgehen die Verschlüsselung vollständig, indem sie die sechs Sicherheitslücken ausnutzen, die Verschlüsselung allein nicht abdeckt.

Was sind die wichtigsten Use Cases für sicheres Filesharing in verschiedenen Branchen?

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wichtige Erkenntnisse

1. Verschlüsselung schützt die Vertraulichkeit von Daten bei Speicherung und Übertragung, steuert aber nicht, welche Nutzer auf bestimmte Dateien zugreifen dürfen. Zugriffskontrollen bilden die Autorisierungsebene über der Verschlüsselung und legen anhand von Rollen, Attributen und Kontext fest, wer sensible Informationen entschlüsseln und einsehen darf.

2. Berechtigte Nutzer mit legitimen Entschlüsselungsrechten umgehen die Sicherheit der Verschlüsselung vollständig, wenn sie ihren Zugriff missbrauchen. Insider-Bedrohungen sind die größte Herausforderung, da Verschlüsselung nicht zwischen legitimer geschäftlicher Nutzung und böswilliger Datenexfiltration unterscheiden kann, wenn beide mit denselben berechtigten Zugangsdaten erfolgen.

3. Endpunkte, an denen Nutzer mit entschlüsselten Daten arbeiten, schaffen Verwundbarkeitsfenster, die Verschlüsselung nicht schützt. Anwendungen müssen Dateien entschlüsseln, damit Nutzer damit arbeiten können – dabei liegen die Daten im Klartext im Arbeitsspeicher, auf Bildschirmen und in temporären Dateien, wo Malware darauf zugreifen kann.

4. Verschlüsselung verbirgt Dateiinhalte, legt aber Metadaten offen, die Kommunikationsmuster und Beziehungen zeigen. Angreifer gewinnen wertvolle Informationen aus unverschlüsselten Metadaten, darunter wer mit wem kommuniziert, wann der Austausch stattfindet und wie viele Daten zwischen Parteien übertragen werden.

5. Die Sicherheit der Verschlüsselung hängt vollständig von der Schlüsselverwaltung ab – ein kompromittierter Schlüssel ist ein Single Point of Failure. Unternehmen, die Schlüssel zusammen mit verschlüsselten Daten speichern oder nie rotieren, untergraben die Wirksamkeit der Verschlüsselung – unabhängig von der Stärke des Algorithmus.

6. Sobald berechtigte Empfänger verschlüsselte Dateien herunterladen und entschlüsseln, verliert das Unternehmen die Kontrolle über die weitere Verbreitung. Verschlüsselung schützt Daten während der Übertragung an berechtigte Nutzer, kann aber nicht verhindern, dass diese Nutzer entschlüsselte Dateien an Unbefugte weitergeben.

Sicherheitslücke #1: Schwächen bei der Zugriffskontrolle

Warum steuert Verschlüsselung nicht, wer auf Daten zugreift?

Verschlüsselung beantwortet die Frage „Kann jemand diese verschlüsselten Daten lesen?“, aber nicht „Soll diese Person auf diese Datei zugreifen?“. Wenn ein Unternehmen eine Datenbank mit Kundendaten verschlüsselt, sind alle Felder ohne Entschlüsselungsschlüssel unlesbar. Aber Verschlüsselung allein verhindert nicht, dass ein Mitarbeiter aus dem Marketing auf Gehaltsdaten der Personalabteilung zugreift oder ein externer Dienstleister auf Finanzprognosen des Managements zugreift.

Diese Einschränkung führt zu Compliance-Verstößen, selbst wenn Daten verschlüsselt sind. HIPAA verlangt das Prinzip des minimalen Zugriffs, sodass medizinisches Personal nur auf die für ihre Aufgaben erforderlichen Patientendaten zugreifen darf. Die DSGVO schreibt eine Zweckbindung vor – personenbezogene Daten, die für einen Zweck erhoben wurden, dürfen nicht für andere Zwecke genutzt werden.

Fehler bei der Zugriffskontrolle, die Verschlüsselung nicht verhindert:

  • Marketing-Teams greifen auf Gehaltsdatenbanken der Personalabteilung zu
  • Externe Dienstleister sehen vertrauliche Dokumente
  • Privilege-Escalation-Angriffe, bei denen normale Nutzer Admin-Rechte erlangen
  • Ehemalige Mitarbeitende behalten nach Ausscheiden Zugriff

Welche Zugriffskontrollen müssen Verschlüsselung ergänzen?

Role-Based Access Control beschränkt den Datenzugriff auf Basis der Aufgaben. Attribute-Based Access Control trifft Zugriffsentscheidungen anhand mehrerer Attribute wie Nutzeridentität, Sensibilität der Ressource, Standort und Zeit. Das Prinzip der minimalen Rechte stellt sicher, dass Nutzer nur den Zugriff erhalten, den sie für ihre Arbeit benötigen. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) verhindert, dass gestohlene Zugangsdaten automatisch Zugriff gewähren.

Sicherheitslücke #2: Insider-Bedrohungen

Wie umgehen berechtigte Nutzer die Verschlüsselung?

Insider-Bedrohungen verfügen über genau die Zugangsdaten und Entschlüsselungsrechte, die von der Verschlüsselung geprüft werden. Wenn ein berechtigter Mitarbeiter Kundendaten exfiltriert, bietet Verschlüsselung keinen Schutz, da der Mitarbeiter das Recht hat, die Informationen zu entschlüsseln und einzusehen. Drei Kategorien bergen unterschiedliche Risiken: böswillige Insider, die absichtlich Daten stehlen, nachlässige Insider, die versehentlich Daten offenlegen, und kompromittierte Insider, deren legitime Zugangsdaten von externen Angreifern gestohlen wurden.

Der Ponemon Cost of a Data Breach Report 2023 zeigt, dass es im Schnitt 85 Tage dauert, Insider-Bedrohungen zu erkennen und einzudämmen. Die lange Erkennungszeit liegt daran, dass Insider-Aktivitäten legitim erscheinen – berechtigte Nutzer greifen auf Daten zu, die sie sehen dürfen, und erzeugen keine Sicherheitsalarme, selbst wenn ihre Absicht böswillig ist.

Insider-Bedrohungsszenarien, die Verschlüsselung nicht verhindert:

  • Mitarbeitende laden Kundenlisten vor dem Wechsel zum Wettbewerber herunter
  • Externe kopieren geistiges Eigentum in persönliche Cloud-Speicher
  • Partner leiten vertrauliche Dokumente an unbefugte Subunternehmer weiter
  • Nachlässige Nutzer senden sensible Dateien an private E-Mail-Konten

Welche Kontrollen erkennen und verhindern Insider-Missbrauch?

Data Loss Prevention-Systeme überwachen Datenbewegungen und blockieren verdächtige Transfers. DLP erkennt sensible Inhalte durch Musterabgleich und maschinelles Lernen. User and Entity Behavior Analytics legen Verhaltensmuster fest und erkennen Anomalien, die auf Insider-Bedrohungen hindeuten. Audit Logging erfasst detailliert, wer auf welche Daten zugegriffen hat – für forensische Analysen.

Sicherheitslücke #3: Kompromittierte Endpunkte

Warum sind Endpunkte das schwächste Glied?

Daten müssen auf Endpunkten entschlüsselt werden, damit Nutzer damit arbeiten können. Dadurch entstehen Verwundbarkeitsfenster, in denen Informationen im Klartext im Arbeitsspeicher, auf Bildschirmen und in temporären Dateien liegen. Kompromittierte Endpunkte umgehen die Verschlüsselung, indem sie Daten nach der Entschlüsselung, aber vor einer erneuten Verschlüsselung abgreifen.

Malware auf kompromittierten Endpunkten kann entschlüsselte Daten aus dem Speicher lesen, Screenshots sensibler Informationen aufnehmen oder Tastatureingaben protokollieren. Durch den Wechsel ins Homeoffice hat sich die Angriffsfläche vergrößert, da Mitarbeitende auf verschlüsselte Unternehmensdaten von Heimnetzwerken und privaten Geräten zugreifen, die unter Umständen keine unternehmensweiten Sicherheitskontrollen bieten.

Endpunkt-Schwachstellen, die Verschlüsselung umgehen:

  • Malware liest entschlüsselte Daten im Speicher aus
  • Keylogger erfassen Passwörter und sensible Eingaben
  • Screen-Capture-Tools fotografieren angezeigte Informationen
  • Browserbasierte Angriffe fangen Daten nach TLS-Entschlüsselung ab

Welche Endpunktsicherheitsmaßnahmen sind erforderlich?

Endpoint Detection and Response überwacht das Verhalten von Endpunkten auf Anzeichen einer Kompromittierung. Application Whitelisting verhindert das Ausführen von Malware. Remote Wipe (Fernlöschung) ermöglicht es Unternehmen, Daten auf verlorenen oder gestohlenen Geräten zu löschen. Patch Management schließt ausnutzbare Schwachstellen.

Sicherheitslücke #4: Metadaten-Exposition

Was sind Metadaten und warum verbirgt Verschlüsselung sie nicht?

Metadaten sind Daten über Daten – Informationen darüber, wer eine Datei erstellt hat, wann sie geändert wurde, wer wem eine E-Mail gesendet hat und wann die Kommunikation stattfand. Verschlüsselung schützt Dateiinhalte, verschlüsselt aber in der Regel nicht die umgebenden Metadaten.

Das zeigt sich besonders bei Netzwerkkommunikation: Wenn Nutzer verschlüsselte E-Mails versenden, sind die Nachrichteninhalte geschützt, aber die Header bleiben sichtbar. Sie geben Absender, Empfänger, Betreff, Zeitstempel und Nachrichtengröße preis. Ein Angreifer kann zwar den Inhalt nicht lesen, aber detaillierte Kommunikationsgraphen erstellen, die zeigen, wer mit wem Informationen austauscht.

Was Metadaten ohne Zugriff auf Inhalte offenbaren:

  • Kommunikationsmuster, die zeigen, wer mit wem zusammenarbeitet
  • Aktivitätszeiten, die Arbeitszeiten offenlegen
  • Volumenanalysen, die potenzielle Datenexfiltration erkennen
  • Geografische Standorte anhand von IP-Adressen

Wie können Unternehmen Metadaten schützen?

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt nicht nur Inhalte, sondern auch Absender- und Empfängerinformationen. Metadatenminimierung reduziert die erfassten und gespeicherten Informationen. Private Data Network-Architekturen halten Kommunikation innerhalb der kundeneigenen Infrastruktur und verhindern so die Metadaten-Exposition gegenüber Drittparteien.

Sicherheitslücke #5: Fehler bei der Schlüsselverwaltung

Warum ist Schlüsselverwaltung so entscheidend?

Die Sicherheit der Verschlüsselung hängt vollständig von der Sicherheit der Schlüssel ab. Die stärkste Verschlüsselung bietet keinen Schutz, wenn Angreifer die Schlüssel stehlen. Unternehmen, die Schlüssel in Konfigurationsdateien speichern, im Quellcode hartkodieren oder nie rotieren, schaffen einen Single Point of Failure.

Der Lebenszyklus der Schlüsselverwaltung umfasst Generierung, Speicherung, Verteilung, Rotation und Vernichtung. Unternehmen müssen Schlüssel mit kryptografisch sicheren Zufallszahlengeneratoren erzeugen, getrennt von verschlüsselten Daten speichern, über sichere Kanäle verteilen, regelmäßig rotieren und sicher vernichten.

Häufige Fehler bei der Schlüsselverwaltung:

  • Speichern von Verschlüsselungsschlüsseln zusammen mit verschlüsselten Daten
  • Hartkodierte Schlüssel im Anwendungscode
  • Keine Rotation der Verschlüsselungsschlüssel
  • Unzureichende Zugriffskontrollen auf Schlüsselmanagement-Systeme

Was erfordert eine ordnungsgemäße Schlüsselverwaltung?

Hardware Security Modules bieten manipulationssichere physische Geräte zur Schlüsselaufbewahrung. FIPS 140-2 Level 3 HSMs zerstören Schlüssel, falls jemand versucht, das Gerät zu öffnen. Automatisierte Schlüsselrotation nach definierten Zeitplänen begrenzt die Datenmenge, die durch einen einzelnen Schlüssel geschützt wird. Die Trennung von Schlüssel- und Datenmanagement stellt sicher, dass ein kompromittierter Datenspeicher keinen Zugriff auf die Schlüssel ermöglicht.

Sicherheitslücke #6: Kontrollverlust nach berechtigter Weitergabe

Warum endet Verschlüsselung, wenn Dateien Ihre Kontrolle verlassen?

Verschlüsselung schützt Daten während der Übertragung an berechtigte Empfänger. Sobald diese die Dateien herunterladen und entschlüsseln, endet die Kontrolle des Unternehmens. Der berechtigte Nutzer besitzt eine Klartextkopie, die er beliebig weiterleiten, in persönliche Cloud-Speicher hochladen oder an Wettbewerber weitergeben kann. Verschlüsselung kann dies nicht verhindern, da der Empfänger legitimen Zugriff hat.

Dieser Kontrollverlust birgt Geschäftsrisiken, die Verschlüsselung nicht abdeckt. Unternehmen teilen vertrauliche Dokumente mit Partnern unter Geheimhaltungsverträgen (NDAs), aber Verschlüsselung erzwingt keine technischen Beschränkungen. Rechtsabteilungen senden privilegierte Kommunikation an externe Kanzleien. Gesundheitsdienstleister teilen Patientendaten mit Spezialisten. In jedem Fall folgt auf berechtigten Zugriff potenziell unbefugte Weitergabe.

Expositionsszenarien nach der Weitergabe:

  • Mitarbeitende laden Dateien herunter und leiten sie an private E-Mail-Adressen weiter
  • Partner erhalten vertrauliche Dokumente und geben sie an Subunternehmer weiter
  • Kunden greifen auf geschützte Informationen zu und verteilen sie an Wettbewerber
  • Ehemalige Mitarbeitende behalten zuvor heruntergeladene Dateien nach Ausscheiden

Welche Geschäftsrisiken entstehen durch unkontrollierte Weitergabe?

Diebstahl geistigen Eigentums beginnt oft mit legitimen Zugriffen. Ein Wettbewerber stellt einen Mitarbeitenden ein, der zuvor mit voller Berechtigung Produktdesigns oder Kundenlisten heruntergeladen hat. Die Verschlüsselung, die diese Dateien während der Übertragung geschützt hat, bietet keinen Schutz, wenn der Mitarbeitende sie zum neuen Arbeitgeber mitnimmt.

Compliance-Verstöße entstehen, wenn berechtigte Empfänger regulierte Daten an nicht autorisierte Parteien weitergeben. HIPAA verlangt, dass geschützte Gesundheitsinformationen nur mit Personen geteilt werden, die sie für Behandlung, Abrechnung oder Betrieb benötigen. Wenn ein Arzt Patientendaten für eine Zweitmeinung an einen Kollegen weiterleitet, verstößt diese Weitergabe gegen HIPAA, auch wenn die erste Weitergabe berechtigt war.

Branchenspezifische Risiken:

Branche Compliance-Risiko Expositionsszenario
Gesundheitswesen HIPAA-Verstöße Leistungserbringer teilen PHI mit Unbefugten
Finanzdienstleistungen PCI DSS-Verstöße Zahlungsdaten werden außerhalb des genehmigten Rahmens weitergegeben
Rechtswesen Verlust von Privilegien Anwaltsdokumente werden unsachgemäß geteilt
Behördenauftragnehmer CUI-Exposition Verteidigungsinformationen werden über berechtigte Personen hinaus geteilt

Wie können Unternehmen nach der Weitergabe die Kontrolle behalten?

Digitales Rechtemanagement (Digital Rights Management, DRM) beschränkt, was berechtigte Empfänger mit geteilten Dateien tun dürfen. Anstatt vollständige Downloads zu erlauben, ermöglichen DRM-Systeme nur Lesezugriff, verhindern Kopieren, blockieren Drucken und deaktivieren Weiterleitungen.

Lesezugriff über safeVIEW ermöglicht Nutzern das Lesen von Dokumenten, ohne sie herunterzuladen. Die Dateien verbleiben auf sicheren Servern, während die Inhalte im Browser angezeigt werden. Besitzloses Bearbeiten mit safeEDIT erlaubt Änderungen, ohne dass lokale Kopien existieren. Zeitlich begrenzter Zugriff entzieht nach Ablauf automatisch die Berechtigung. Remote-Revocation beendet den Zugriff auf zuvor geteilte Inhalte sofort.

Wie sich diese Sicherheitslücken gegenseitig verstärken

Sicherheitslücken treten selten isoliert auf. In der Praxis nutzen Angreifer meist mehrere Schwachstellen in Folge aus: Ein Insider mit zu weitreichendem Zugriff lädt sensible Dateien auf einen kompromittierten Endpunkt herunter, wo Malware die Daten exfiltriert. Anschließend nutzt der Angreifer Metadatenanalysen, um weitere Ziele zu identifizieren, und die gestohlenen Daten werden an Unbefugte weitergegeben, die sie wiederum verbreiten.

Eine Defense-in-Depth-Sicherheitsarchitektur erkennt an, dass keine einzelne Kontrolle perfekt ist. Mehrere, sich überlappende Sicherheitsmaßnahmen sorgen dafür, dass beim Versagen einer Kontrolle andere weiterhin Schutz bieten. Verschlüsselung bildet die Basis, Zugriffskontrollen regeln, wer Daten entschlüsseln darf, DLP überwacht Regelverstöße, Endpunktsicherheit schützt die Entschlüsselungspunkte, Schlüsselmanagement sichert die Verschlüsselungsgrundlage und DRM hält die Kontrolle nach der Weitergabe aufrecht.

Umfassende Sicherheitsarchitektur:

  • Verschlüsselung: Basis für Vertraulichkeit
  • Zugriffskontrollen: Gatekeeper der Autorisierung
  • DLP: Richtliniendurchsetzung
  • Endpunktsicherheit: Schutz zur Laufzeit
  • Schlüsselmanagement: Absicherung der Verschlüsselung
  • Digital Rights Management: Kontrolle nach der Weitergabe
  • Audit-Trails: Erkennung und Forensik

Wie Kiteworks alle sechs Sicherheitslücken schließt

Kiteworks bietet integrierte Lösungen für alle sechs Sicherheitslücken durch das Private Data Network, das E-Mail, Filesharing, Managed File Transfer und Web-Formulare konsolidiert.

Lücke #1 – Zugriffskontrolle: Granulare rollen- und attributbasierte Kontrollen beschränken, welche Nutzer auf welche Dateien zugreifen. Zeitbasierte Einschränkungen entziehen Berechtigungen automatisch. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) verhindert unbefugten Zugriff.

Lücke #2 – Insider-Bedrohungen: Integrierte DLP scannt Inhalte auf sensible Muster. Verhaltensanalysen erkennen anomalen Zugriff. Umfassende Audit-Trails ermöglichen forensische Untersuchungen.

Lücke #3 – Kompromittierte Endpunkte: Sichere Client-Anwendungen implementieren zusätzliche Kontrollen. Remote Wipe löscht Daten auf verlorenen Geräten. Sichere Zusammenarbeit ermöglicht Arbeiten ohne Downloads.

Lücke #4 – Metadaten-Exposition: Private Data Network minimiert die Metadaten-Exposition gegenüber Drittparteien. Verschlüsselte Audit-Logs schützen Metadaten in Überwachungssystemen. Zero-Knowledge-Architektur verhindert Provider-Zugriff.

Lücke #5 – Schlüsselmanagement: HSM-Integration bietet FIPS 140-2 Level 3-Schutz. Unternehmen steuern Schlüsselverfahren, Rotationspläne und Zugriffe ohne Beteiligung von Kiteworks. Automatisierte Rotation sorgt für regelmäßige Schlüsselaktualisierung.

Lücke #6 – Kontrolle nach der Weitergabe: safeVIEW und safeEDIT erhalten die Kontrolle nach der Weitergabe. Kiteworks safeVIEW, Teil des digitalen Rechtemanagements von Kiteworks, ermöglicht Lesezugriff ohne Downloads. safeEDIT erlaubt besitzloses Bearbeiten. Zeitlich begrenzter Zugriff entzieht Berechtigungen automatisch. Remote-Revocation beendet den Zugriff sofort.

Die einheitliche Plattform beseitigt Sicherheitslücken, die durch separate Einzellösungen entstehen. Einheitliche Zugriffskontrollrichtlinien gelten für alle Kanäle. DLP-Scans erfolgen unabhängig von der Übertragungsmethode konsistent. Audit-Trails erfassen sämtliche Aktivitäten über alle Kommunikationskanäle hinweg.

Schützen Sie Ihre sensiblen Daten über AES-256-Verschlüsselung hinaus mit Kiteworks

AES-256-Verschlüsselung bietet essenziellen Schutz für die Vertraulichkeit von Daten. Wer sich jedoch ausschließlich auf Verschlüsselung verlässt, lässt sechs kritische Lücken offen: Schwächen bei der Zugriffskontrolle, Insider-Bedrohungen, kompromittierte Endpunkte, Metadaten-Exposition, Fehler bei der Schlüsselverwaltung und Kontrollverlust nach berechtigter Weitergabe.

Die meisten Datenpannen nutzen diese Lücken aus, nicht die Verschlüsselung selbst. Angreifer verwenden gestohlene Zugangsdaten, um mit Berechtigung auf verschlüsselte Daten zuzugreifen. Insider exfiltrieren Informationen, auf die sie legitimen Zugriff haben. Malware greift Daten nach der Entschlüsselung ab. Schlechte Schlüsselverwaltung legt kryptografische Schlüssel offen. Und Unternehmen verlieren die Kontrolle über sensible Daten, sobald berechtigte Empfänger Dateien herunterladen.

Die Lücke bei der Kontrolle nach der Weitergabe verdient besondere Aufmerksamkeit, da sich Unternehmen oft ausschließlich auf den Schutz innerhalb ihrer Umgebung konzentrieren und ignorieren, was nach der berechtigten Verteilung geschieht. Diese Lücke ermöglicht Diebstahl geistigen Eigentums, Compliance-Verstöße, Vertragsbrüche und Wettbewerbsnachteile, wenn berechtigte Empfänger sensible Inhalte weiterleiten.

Umfassender Datenschutz erfordert abgestufte Sicherheitskontrollen, die alle sechs Lücken adressieren. Kiteworks setzt dies durch ein integriertes Private Data Network um, das Verschlüsselung, granulare Zugriffskontrollen, integriertes DLP, umfassendes Audit Logging, HSM-Schlüsselmanagement und modernes Digital Rights Management kombiniert. safeVIEW und safeEDIT schließen die kritische Lücke bei der Kontrolle nach der Weitergabe, indem sie Lesezugriff, besitzloses Bearbeiten, zeitlich begrenzte Freigaben und Remote-Revocation ermöglichen – so behalten Unternehmen während des gesamten Datenlebenszyklus die Kontrolle.

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Häufig gestellte Fragen

Ja, Verschlüsselung bietet keinen Schutz vor Insider-Bedrohungen mit legitimen Zugriffsrechten. Mitarbeitende mit gültigen Zugangsdaten und Entschlüsselungsrechten können im Rahmen ihrer Aufgaben auf verschlüsselte Dateien zugreifen, sie kopieren und exfiltrieren. Data Loss Prevention-Lösungen, die Datenbewegungen überwachen, Verhaltensanalysen zur Erkennung anomaler Zugriffsprofile und umfassendes Audit Logging sind notwendig, um Insider-Missbrauch zu erkennen und zu verhindern – Verschlüsselung allein reicht nicht aus.

Nein, Ransomware verschlüsselt bereits verschlüsselte Dateien mit angreifergesteuerten Schlüsseln, sodass die organisatorischen Verschlüsselungsschlüssel wirkungslos werden. Endpoint Detection and Response, Application Whitelisting, regelmäßige Offline-Backups und Netzwerksegmentierung sind essenziell, um Ransomware-Angriffe zu verhindern und sich davon zu erholen – diese umgehen den Schutz durch Verschlüsselung.

Ja, Verschlüsselung schützt in der Regel den Nachrichteninhalt, aber nicht Metadaten wie Absender, Empfänger, Zeitstempel, Nachrichtengröße und Kommunikationshäufigkeit. Netzwerkadministratoren, Service Provider und alle, die den Datenverkehr überwachen, können detaillierte Kommunikationsmuster und Beziehungen erkennen, auch ohne den Inhalt zu lesen. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit Metadatenschutz, private Bereitstellungsoptionen und Metadatenminimierung sind notwendig, um Kommunikationskontext und -inhalt zu schützen.

Verlorene Verschlüsselungsschlüssel führen zu dauerhaftem Datenverlust, da verschlüsselte Dateien ohne die korrekten Schlüssel nicht entschlüsselt werden können. Unternehmen müssen robuste Backup- und Wiederherstellungsverfahren für Schlüssel implementieren, Hardware Security Modules nutzen, verschlüsselte Schlüssel-Backups an geografisch getrennten Standorten aufbewahren, Wiederherstellungsprozesse dokumentieren und regelmäßig testen. Zu viele Zugriffsrechte auf Schlüsselwiederherstellungssysteme bergen jedoch Sicherheitsrisiken – es gilt, Verfügbarkeit und Schutz sorgfältig auszubalancieren.

Traditionelle Verschlüsselung kann nicht verhindern, dass berechtigte Empfänger heruntergeladene Dateien beliebig weitergeben. Einige Digital Rights Management-Technologien ermöglichen jedoch Kontrolle nach der ersten Weitergabe. Kiteworks safeVIEW und safeEDIT erlauben beispielsweise Lesezugriff und besitzloses Bearbeiten, sodass Nutzer mit Inhalten arbeiten, ohne Dateien lokal herunterzuladen. Unternehmen können zeitlich begrenzten Zugriff einrichten, Remote-Revocation umsetzen und Wasserzeichen verwenden, um die Kontrolle über sensible Inhalte während des gesamten Lebenszyklus auch nach der Weitergabe an berechtigte Parteien zu behalten.

Weitere Ressourcen

 

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    Public vs. Private Key Encryption: Eine ausführliche Erklärung
  • Blogbeitrag
    Wichtige Best Practices für die Datenverschlüsselung
  • eBook
    Top 10 Trends bei der Datenverschlüsselung: Eine detaillierte Analyse zu AES-256
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    E2EE im Praxiseinsatz: Beispiele für Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
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    Ultimativer Leitfaden zu AES-256-Verschlüsselung: Datensicherheit auf höchstem Niveau

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