Schützt Ihre Verschlüsselungsstrategie Ihre sensiblen Daten?
Die meisten Unternehmen setzen irgendwo Verschlüsselung ein. Nur wenige verfügen jedoch über eine Verschlüsselungsstrategie, die vertrauliche Daten umfassend über alle Kanäle, Speicherorte und Drittparteien hinweg schützt. Der Unterschied zwischen „Verschlüsselung implementiert“ und „Verschlüsselungsstrategie umgesetzt“ entscheidet, ob Ihre Daten tatsächlich geschützt sind – oder nur so erscheinen.
AES-256-Verschlüsselung ist heute Standard zum Schutz sensibler Daten, doch die Wahl des Algorithmus ist nur eine Dimension wirksamer Verschlüsselung. Unternehmen, die sich ausschließlich auf die Stärke der Verschlüsselung konzentrieren und dabei Abdeckungslücken, Schwachstellen bei der Übertragung, Schlüsselbesitz und Nutzerabhängigkeiten ignorieren, stellen oft zu spät fest, dass ihre Investition in Verschlüsselungstechnologie weder einen Datenschutzverstoß verhindert noch Compliance-Anforderungen erfüllt hat.
Dieser Leitfaden stellt ein Rahmenwerk zur Bewertung der Wirksamkeit von Verschlüsselung in fünf entscheidenden Dimensionen vor – und zeigt die typischen Lücken auf, die zu trügerischer Sicherheit in Verschlüsselungsprogrammen führen.
Executive Summary
Kernaussage: Stückweise eingesetzte Verschlüsselung über verschiedene Systeme und Kanäle hinweg schafft gefährliche Lücken, in denen vertrauliche Daten ungeschützt übertragen werden. Ein strategischer Ansatz für Verschlüsselung – bewertet anhand von fünf entscheidenden Dimensionen – entscheidet, ob vertrauliche Daten tatsächlich geschützt sind oder nur scheinbar.
Warum das wichtig ist: Fehler bei der Verschlüsselung gehören regelmäßig zu den Hauptbefunden bei Compliance-Audits und Untersuchungen von Datenschutzverstößen. Unternehmen erkennen oft zu spät, dass ihre Verschlüsselung nur einige Systeme abgedeckt hat, Daten im ruhenden Zustand, aber nicht während der Übertragung geschützt wurden oder dass Cloud-Anbieter Zugriff auf die Verschlüsselungsschlüssel behalten haben. Eine umfassende Verschlüsselungsstrategie schützt nicht nur die Datensicherheit und Privatsphäre, sondern bewahrt das Unternehmen auch vor finanziellen Strafen, rechtlicher Haftung und Reputationsschäden infolge verschlüsselungsbezogener Vorfälle.
wichtige Erkenntnisse
- Eine wirksame Verschlüsselungsstrategie erfordert Abdeckung in fünf Dimensionen: Algorithmusstärke, Validierungsstatus, Abdeckungsumfang, Schutz während der Übertragung und Schlüsselbesitz.
- Verschlüsselungslücken treten am häufigsten an Kanalgrenzen auf – dort, wo Daten zwischen E-Mail, Filesharing, Managed File Transfer und Cloud-Speichersystemen übertragen werden.
- FIPS 140-3-validierte Verschlüsselung weist eine Compliance-bereite Implementierung nach; FIPS 140-2-Zertifikate laufen ab und können zu Audit-Befunden führen.
- Kunden-eigene Verschlüsselungsschlüssel (HYOK) bieten das einzige Modell, bei dem Cloud-Anbieter keinen Zugriff auf Ihre sensiblen Daten haben – selbst bei rechtlicher Verpflichtung.
- Automatisierte Durchsetzung der Verschlüsselung eliminiert Nutzerentscheidungen, an denen vertrauliche Daten häufig ungeschützt abfließen.
Die fünf Dimensionen der Verschlüsselungswirksamkeit
Die meisten Verschlüsselungsbewertungen beginnen und enden mit der Auswahl des Algorithmus. Die Wahl von AES-256 statt schwächerer Algorithmen ist wichtig, stellt aber nur eine Dimension der Verschlüsselungswirksamkeit dar. Wer hier aufhört, lässt kritische Lücken offen.
Eine effektive Verschlüsselungsstrategie erfordert die Bewertung in fünf voneinander abhängigen Dimensionen:
| Dimension | Frage zur Bewertung | Warum das wichtig ist |
|---|---|---|
| Algorithmusstärke | Nutzen Sie AES-256 oder einen gleichwertigen Algorithmus? | Schwache Algorithmen können geknackt werden; AES-256 ist der aktuelle Standard für vertrauliche Daten |
| Validierungsstatus | Ist Ihre Verschlüsselung FIPS 140-3-validiert? | Compliance-Rahmenwerke verlangen validierte Module, nicht nur genehmigte Algorithmen |
| Abdeckungsumfang | Wird Verschlüsselung konsistent über alle Systeme angewendet, in denen vertrauliche Daten gespeichert sind? | Lücken in der Abdeckung bedeuten, dass einige vertrauliche Daten ungeschützt bleiben |
| Schutz während der Übertragung | Werden Daten sowohl während der Übertragung als auch im ruhenden Zustand verschlüsselt? | Daten sind während der Übertragung zwischen Systemen und Unternehmen am verwundbarsten |
| Schlüsselbesitz | Wer kann auf Ihre Verschlüsselungsschlüssel zugreifen? | Wenn Ihr Cloud-Anbieter die Schlüssel hält, kann er auf Ihre Daten zugreifen – ebenso wie jeder, der ihn dazu verpflichtet |
Unternehmen, die alle fünf Dimensionen adressieren, bauen Verschlüsselungsprogramme auf, die vertrauliche Daten tatsächlich schützen. Wer sich nur auf die Algorithmusstärke konzentriert, wiegt sich in falscher Sicherheit.
Sie vertrauen darauf, dass Ihr Unternehmen sicher ist. Aber können Sie es auch nachweisen?
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Warum Ihr Unternehmen eine Verschlüsselungsstrategie braucht
Die Bereitstellung von Verschlüsselungstools ist nicht gleichbedeutend mit der Umsetzung einer Verschlüsselungsstrategie. Tools adressieren spezifische technische Anforderungen; eine Strategie sorgt für umfassenden Schutz, der auf geschäftliche Ziele und Risikotoleranz abgestimmt ist.
Ein strategischer Ansatz für Verschlüsselung schafft Mehrwert in drei entscheidenden Bereichen:
Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre
Vertrauliche Daten bewegen sich ständig – zwischen Mitarbeitenden, zu Partnern und Kunden, über Cloud-Plattformen, per E-Mail und Dateitransfer. Jede Bewegung birgt Risiken. Eine Verschlüsselungsstrategie kartiert Datenflüsse, identifiziert Schutzanforderungen in jeder Phase und stellt sicher, dass Verschlüsselung unabhängig vom Kanal oder Zielort konsistent angewendet wird. Ohne diese strategische Sicht schützen Unternehmen einige Datenbewegungen, während andere ungeschützt bleiben.
Regulatorische Compliance
HIPAA, CMMC, DSGVO, PCI DSS und andere Rahmenwerke verlangen Verschlüsselung für bestimmte Datenkategorien. Doch Compliance erfordert mehr als die Einführung von Verschlüsselung – sie verlangt den Nachweis validierter Implementierung, dokumentiertes Schlüsselmanagement und umfassende Abdeckung. Unternehmen ohne Verschlüsselungsstrategie tun sich schwer, Audit-Nachweise zu erbringen, weil Verschlüsselungsentscheidungen taktisch statt systematisch getroffen wurden.
Finanzielle, rechtliche und Reputationsrisiken minimieren
Fehler bei der Verschlüsselung haben Folgen, die über Compliance-Verstöße hinausgehen. Kosten für Benachrichtigungen bei Datenschutzverstößen, Bußgelder, Rechtsstreitigkeiten und Reputationsschäden summieren sich schnell, wenn vertrauliche Daten offengelegt werden. Nach HIPAA qualifizieren ordnungsgemäß verschlüsselte Daten für die Safe-Harbor-Regelung – aber nur, wenn die Verschlüsselung den HHS-Standards entspricht und die Schlüssel sicher geblieben sind. Nach DSGVO gilt Verschlüsselung als technische Maßnahme, die Bußgelder reduzieren kann. Eine Verschlüsselungsstrategie, die diese Schutzmechanismen berücksichtigt, macht aus Verschlüsselung eine Investition in Risikominimierung statt nur eine technische Kontrolle.
Wo Verschlüsselungsstrategien scheitern
Selbst Unternehmen mit erheblichen Investitionen in Verschlüsselung entdecken Lücken, wenn Vorfälle auftreten oder Auditoren ihre Kontrollen prüfen. Das Verständnis typischer Fehlerquellen hilft, Schwachstellen zu erkennen, bevor sie Schaden anrichten.
Kanalfragmentierung
Unternehmen verschlüsseln Dateispeicher, aber nicht E-Mails, oder sichern Managed File Transfer, aber nicht Ad-hoc-Filesharing. Vertrauliche Daten fließen über mehrere Kanäle, und Verschlüsselungslücken an jeder Kanalgrenze setzen Daten Risiken aus. Eine Vertragsverhandlung ist vielleicht im Dokumentenmanagementsystem geschützt, wird aber unverschlüsselt per E-Mail versendet. Patienteninformationen sind im EHR verschlüsselt, werden aber beim Austausch mit einem Spezialisten über einen unsicheren Dateitransfer offengelegt.
Blindstellen bei der Übertragung
Daten, die im ruhenden Zustand verschlüsselt sind, werden bei der Übertragung angreifbar. Unternehmen gehen davon aus, dass Netzwerksicherheit ausreichend schützt, doch versierte Angreifer zielen auf Daten in Bewegung. TLS 1.2 ist das Mindestmaß; TLS 1.3 gilt als aktueller Best Practice mit stärkeren Cipher Suites und dem Ausschluss veralteter Algorithmen.
Nutzerabhängige Verschlüsselung
Wenn Verschlüsselung eine Nutzeraktion erfordert – etwa das Klicken auf einen Button, die Auswahl eines Empfängers oder die bewusste Entscheidung zur Verschlüsselung – fließen vertrauliche Daten oft über den Weg des geringsten Widerstands ab. Nutzer bevorzugen Komfort gegenüber Sicherheit, und eine einzige vergessene Verschlüsselungsentscheidung kann eine Meldepflicht auslösen. Unternehmen, die sich auf Nutzer verlassen, werden Verschlüsselungsfehler erleben.
Zugriff des Cloud-Anbieters auf Schlüssel
Unternehmen migrieren in die Cloud und gehen davon aus, dass Verschlüsselung ihre Daten schützt, ohne zu erkennen, dass sowohl vom Anbieter verwaltete als auch kundenverwaltete Schlüssel (BYOK) dem Cloud-Anbieter weiterhin technischen Zugriff auf die Entschlüsselung ermöglichen. Nur kunden-eigene Schlüssel (HYOK) stellen sicher, dass das Unternehmen exklusiven Zugriff auf seine vertraulichen Daten behält.
Ausnahmen bei Altsystemen
Ältere Anwendungen, die moderne Verschlüsselung nicht unterstützen, bleiben dauerhafte Lücken in der Abdeckung. Unternehmen akzeptieren das Risiko vorübergehend und vergessen dann die Nachbesserung. Diese Ausnahmen häufen sich, bis ein erheblicher Teil vertraulicher Daten in unverschlüsselten oder schwach verschlüsselten Systemen liegt.
Ablauf der Validierung
FIPS 140-2-Zertifikate laufen ab. Unternehmen, die sich auf ältere validierte Produkte verlassen, stellen möglicherweise fest, dass ihre Verschlüsselung nicht mehr den Compliance-Anforderungen entspricht. FIPS 140-3 ist der aktuelle Standard, und Auditoren erwarten zunehmend validierte Implementierungen.
Algorithmusstärke und Validierungsstatus
Die ersten beiden Dimensionen der Verschlüsselungswirksamkeit betreffen das technische Fundament: die Nutzung starker Algorithmen, implementiert durch validierte kryptografische Module.
AES-256 ist der aktuelle Standard zum Schutz vertraulicher Daten. Die 256-Bit-Schlüssellänge bietet Sicherheitsspielraum gegenüber künftigen kryptanalytischen Fortschritten und erfüllt die Anforderungen aller wichtigen Compliance-Rahmenwerke. Unternehmen, die noch schwächere Algorithmen wie DES, 3DES oder in manchen Fällen AES-128 einsetzen, sollten vorrangig auf AES-256 migrieren.
Doch die Auswahl des Algorithmus ist nur der Anfang. Compliance-Rahmenwerke wie HIPAA, CMMC, FedRAMP und PCI DSS verlangen Verschlüsselung durch validierte kryptografische Module. Die Nutzung von AES-256 über eine nicht validierte Bibliothek bietet zwar die gleiche kryptografische Stärke, erfüllt aber nicht die Compliance-Anforderungen.
FIPS 140-3 ist der aktuelle Validierungsstandard. FIPS 140-2-Zertifikate bleiben bis zum Ablauf gültig, aber neue Validierungen werden nur noch nach FIPS 140-3 ausgestellt. Unternehmen sollten ihre Verschlüsselungsprodukte inventarisieren, den FIPS-Validierungsstatus prüfen und Ablaufdaten der Zertifikate nachverfolgen. Produkte mit ablaufenden Zertifikaten oder ohne Validierung schaffen Compliance-Risiken – unabhängig von der Algorithmusstärke.
Abdeckungsumfang – Kanallücken schließen
Dimension drei verlangt, dass Verschlüsselung vertrauliche Daten überall dort schützt, wo sie gespeichert sind und übertragen werden. Teilweise Abdeckung bedeutet nur teilweisen Schutz – und das heißt, dass einige vertrauliche Daten weiterhin Risiken ausgesetzt sind.
Vertrauliche Daten fließen in jedem Unternehmen durch mehrere Kanäle:
- E-Mail: Klinische Kommunikation, Vertragsverhandlungen, Finanzberichte, HR-Dokumente, Kundenkorrespondenz
- Filesharing: Zusammenarbeit an sensiblen Projekten, Dokumentenprüfung, Austausch mit externen Partnern
- Managed File Transfer: Automatisierte Batch-Transfers, Systemintegrationen, große Dateiaustausche mit Partnern
- Web-Formulare: Kundendatenerfassung, Antragsübermittlung, Support-Anfragen
- Cloud-Speicher: Dokumentenablagen, Backupsysteme, Archivspeicher
Jeder Kanal erfordert Verschlüsselungsabdeckung. Unternehmen verschlüsseln häufig einige Kanäle und lassen andere offen – E-Mail ist besonders problematisch, weil Nutzer entscheiden, wann und ob verschlüsselt wird.
Ein einheitlicher Plattformansatz schließt Kanallücken, indem konsistente Verschlüsselungsrichtlinien über alle Methoden des Datenaustauschs hinweg angewendet werden. Wenn E-Mail, Filesharing, Managed File Transfer und Web-Formulare über eine einzige Plattform mit zentraler Richtliniendurchsetzung laufen, können vertrauliche Daten nicht mehr über unverschlüsselte Kanäle abfließen.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und die E-Mail-Herausforderung
E-Mail ist der risikoreichste Kanal für Verschlüsselungsfehler. Standard-SMTP verschlüsselt den Nachrichteninhalt nicht; TLS schützt zwar den Übertragungskanal, aber nicht die Nachricht selbst, wenn sie über Zwischenserver läuft. Selbst wenn Unternehmen E-Mail-Verschlüsselung implementieren, untergraben zwei dauerhafte Herausforderungen den Schutz.
Inkompatible Verschlüsselungsstandards
Unternehmen und ihre Partner nutzen unterschiedliche Verschlüsselungstechnologien – S/MIME, OpenPGP, TLS, proprietäre Lösungen. Wenn Sender und Empfänger inkompatible Standards verwenden, ist verschlüsselte Kommunikation unmöglich oder erfordert manuelle Umgehungslösungen, die Nutzer meiden. Das Ergebnis: Vertrauliche Daten werden unverschlüsselt versendet, weil Verschlüsselung zu kompliziert ist.
Entschlüsselung vor dem Ziel
Viele E-Mail-Verschlüsselungslösungen entschlüsseln Nachrichten an Zwischenstationen – Gateways, Server, Sicherheitsappliances – bevor sie für den nächsten Abschnitt erneut verschlüsselt werden. Jeder Entschlüsselungspunkt schafft eine Schwachstelle. Echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt vom sendenden bis zum empfangenden Client, ohne Zwischenentschlüsselung.
Das Kiteworks Email Protection Gateway löst beide Herausforderungen. EPG überbrückt S/MIME-, OpenPGP- und TLS-Protokolle, sodass verschlüsselte Kommunikation unabhängig vom Verschlüsselungsstandard des Empfängers möglich ist. Für Empfänger ohne Verschlüsselungssetup bietet Kiteworks einen sicheren Web-Download oder selbstentschlüsselnde verschlüsselte HTML-Optionen.
Wichtiger noch: Kiteworks bietet strikte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nach S/MIME-Standard vom sendenden bis zum empfangenden Client – selbst wenn E-Mails Firewalls passieren. Der private Entschlüsselungsschlüssel verbleibt im empfangenden Client, sodass weder Serveranbieter noch Angreifer abgefangene E-Mails entschlüsseln können. Diese Architektur eliminiert die Zwischenentschlüsselungspunkte, die bei anderen E-Mail-Verschlüsselungsansätzen Schwachstellen schaffen.
Schlüsselbesitz – der entscheidende Unterschied
Dimension fünf erhält die geringste Aufmerksamkeit, hat aber den größten Einfluss darauf, ob Verschlüsselung vertrauliche Daten tatsächlich schützt. Verschlüsselung ist nur so stark wie die Kontrolle über die Schlüssel – kann jemand anderes auf Ihre Schlüssel zugreifen, kann er auch auf Ihre Daten zugreifen.
Es gibt drei Modelle für das Schlüsselmanagement:
| Schlüsselmodell | Schlüsselstandort | Zugriff des Anbieters | Ihre Kontrolle |
|---|---|---|---|
| Anbieterverwaltet | Cloud-Anbieter-Infrastruktur | Voller Zugriff – kann jederzeit entschlüsseln | Keine – Anbieter kontrolliert den Datenzugriff |
| Kundenverwaltet (BYOK) | Cloud-Anbieter-Infrastruktur (Kunde lädt Schlüssel hoch) | Technischer Zugriff bleibt – kann nach CLOUD Act herausgegeben werden | Teilweise – Sie steuern den Lebenszyklus, aber der Anbieter hält die Schlüssel |
| Kunden-eigen (HYOK) | Eigene Infrastruktur (HSM oder Schlüsselmanagementsystem) | Kein Zugriff – Anbieter besitzt die Schlüssel nie | Vollständig – nur Sie können Ihre Daten entschlüsseln |
Für Unternehmen, die regulierte Daten verarbeiten – PHI nach HIPAA, CUI nach CMMC, personenbezogene Daten nach DSGVO – bieten kunden-eigene Schlüssel die klarste Compliance-Position. Das Unternehmen kann exklusiven Zugriff nachweisen, ohne sich auf die Sicherheit oder Rechtsresistenz des Anbieters verlassen zu müssen.
Nach HIPAA qualifizieren verschlüsselte Daten nur dann für die Safe-Harbor-Regelung, wenn die Verschlüsselungsschlüssel nicht gemeinsam mit den verschlüsselten Daten kompromittiert wurden. Kunden-eigene Schlüssel stärken Safe-Harbor-Ansprüche, weil das Unternehmen nachweisen kann, dass die Schlüssel während eines Vorfalls unter exklusiver Kontrolle blieben.
Automatisierte Durchsetzung – Nutzerentscheidungen eliminieren
Jede Verschlüsselungsentscheidung, die dem Nutzer überlassen bleibt, ist ein potenzieller Fehlerpunkt. Nutzer vergessen, bevorzugen Komfort oder erkennen vertrauliche Datenmuster nicht. Unternehmen, die sich darauf verlassen, dass Nutzer auf „verschlüsseln“ klicken, werden Verschlüsselungsfehler erleben.
Eine wirksame Verschlüsselungsstrategie automatisiert die Durchsetzung:
- Inhaltsprüfung: Automatische Erkennung vertraulicher Datenmuster (PHI, PCI-Daten, personenbezogene Daten, CUI) und Verschlüsselung ohne Nutzeraktion
- Richtlinienbasierte Verschlüsselung: Regeln definieren, die Daten je nach Absender, Empfänger, Inhaltstyp oder Klassifizierung verschlüsseln
- Standardmäßig verschlüsselte Kanäle: Systeme so konfigurieren, dass Verschlüsselung die Regel und nicht die Ausnahme ist
- Empfängerbasierte Regeln: Automatische Verschlüsselung der Kommunikation mit externen Parteien oder bestimmten Domains
Das Kiteworks Email Protection Gateway setzt diesen Ansatz beispielhaft um. Unternehmen „setzen und vergessen“ E-Mail-Sicherheit durch richtlinienbasierte Verschlüsselung, die vertrauliche E-Mails automatisch schützt – ohne Nutzerinteraktion. Granulare Richtlinieneinstellungen passen die Verschlüsselung an spezifische Anforderungen und Risikotoleranzen verschiedener Datentypen an. Nutzer arbeiten in ihren gewohnten E-Mail-Clients – Verschlüsselung erfolgt unsichtbar, und Schlüssel werden automatisch mit Empfängern ausgetauscht.
Durch die Automatisierung der Entscheidung „verschlüsseln oder nicht“ eliminieren Unternehmen die Nutzerfehler, die zu Verschlüsselungsversagen führen.
Selbstbewertung der Verschlüsselungsstrategie
Nutzen Sie diese Bewertung, um Ihre aktuelle Verschlüsselungslandschaft zu prüfen:
Algorithmusstärke
- Nutzen alle Systeme, die vertrauliche Daten schützen, AES-256-Verschlüsselung?
- Wurden Algotithmen wie DES, 3DES, RC4 eliminiert?
Validierungsstatus
- Sind Verschlüsselungsprodukte FIPS 140-3-validiert?
- Wann laufen FIPS 140-2-Zertifikate, die noch im Einsatz sind, ab?
- Können Sie FIPS-Zertifikatsnummern für Audit-Dokumentationen vorlegen?
Abdeckungsumfang
- Werden vertrauliche Daten über E-Mail, Filesharing, Managed File Transfer und Cloud-Speicher verschlüsselt?
- Gibt es Kanallücken, in denen vertrauliche Daten unverschlüsselt übertragen werden?
- Führen Altsysteme zu Ausnahmen bei der Verschlüsselung?
Schutz während der Übertragung
- Ist TLS 1.3 für Daten während der Übertragung implementiert?
- Sind ältere TLS-Versionen (1.0, 1.1) deaktiviert?
- Werden E-Mail-Inhalte Ende-zu-Ende oder nur kanalverschlüsselt?
Schlüsselbesitz
- Wer kontrolliert Ihre Verschlüsselungsschlüssel – Sie oder Ihr Cloud-Anbieter?
- Könnte Ihr Cloud-Anbieter Ihre Daten entschlüsseln, wenn er dazu verpflichtet wird?
- Werden Schlüssel getrennt von den verschlüsselten Daten gespeichert?
Automatisierte Durchsetzung
- Hängt die Verschlüsselung von Nutzerentscheidungen ab?
- Werden vertrauliche Datenmuster automatisch erkannt und verschlüsselt?
- Könnte ein Nutzer versehentlich vertrauliche Daten unverschlüsselt versenden?
Eine Verschlüsselungsstrategie, die wirklich schützt
Wirksame Verschlüsselung erfordert Aufmerksamkeit für alle fünf Dimensionen – Algorithmusstärke, Validierungsstatus, Abdeckungsumfang, Schutz während der Übertragung und Schlüsselbesitz – sowie automatisierte Durchsetzung, die Nutzerentscheidungen eliminiert. Unternehmen, die sich nur auf die Auswahl des Algorithmus konzentrieren und die anderen Dimensionen ignorieren, setzen vertrauliche Daten trotz Verschlüsselungsinvestitionen Risiken aus.
Kiteworks adressiert alle fünf Dimensionen durch eine einheitliche Plattformarchitektur. FIPS 140-3-validierte AES-256-Verschlüsselung schützt vertrauliche Daten im ruhenden Zustand – der aktuelle Bundesstandard, nicht der ältere FIPS 140-2. TLS 1.3-Verschlüsselung sichert Daten während der Übertragung über sichere E-Mail, sicheres Filesharing, Managed File Transfer und sichere Datenformulare.
Das Kiteworks Email Protection Gateway bietet strikte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit automatisierter Richtliniendurchsetzung, eliminiert nutzerabhängige Verschlüsselungsentscheidungen und überbrückt inkompatible Verschlüsselungsstandards zwischen Unternehmen. Die kunden-eigene Schlüsselarchitektur stellt sicher, dass Ihr Unternehmen alleiniger Besitzer der Verschlüsselungsschlüssel bleibt – Ihr Cloud-Anbieter kann nicht auf Ihre vertraulichen Daten zugreifen, weil er nie die erforderlichen Schlüssel besitzt.
Unternehmen mit höchsten Anforderungen an den Schlüsselbesitz können Kiteworks mit Hardware-Sicherheitsmodulen (HSMs) für manipulationssichere Schlüsselaufbewahrung nach FIPS 140-3 integrieren.
Erfahren Sie, wie Kiteworks Ihre Verschlüsselungsstrategie stärken kann – vereinbaren Sie eine individuelle Demo, die auf Ihre Datenschutzanforderungen zugeschnitten ist.
Häufig gestellte Fragen
AES-256 ist der aktuelle Standard zum Schutz vertraulicher Daten, von NIST CSF genehmigt und von allen wichtigen Compliance-Rahmenwerken wie HIPAA, CMMC, DSGVO und PCI DSS gefordert oder empfohlen.
Beides sind Bundesstandards zur Validierung kryptografischer Module. FIPS 140-2-Zertifikate bleiben bis zum Ablauf gültig, aber FIPS 140-3 ist der aktuelle Standard für neue Validierungen. Unternehmen sollten FIPS 140-3-validierte Verschlüsselungsprodukte priorisieren, um langfristige Compliance sicherzustellen.
Wenn Ihr Cloud-Anbieter Ihre Verschlüsselungsschlüssel verwaltet oder kundenverwaltete Schlüssel in seiner Infrastruktur speichert, behält er technischen Zugriff zur Entschlüsselung Ihrer Daten. Nur kunden-eigene Schlüssel (HYOK), die nie Ihre Kontrolle verlassen, gewährleisten exklusiven Zugriff.
Kundenverwaltete Schlüssel (BYOK) geben Ihnen Kontrolle über den Lebenszyklus, werden aber in der Infrastruktur des Anbieters gespeichert – der Anbieter behält technischen Zugriff und kann Ihre Daten (oder den Zugriff darauf) im Falle einer Vorladung herausgeben. Im Gegensatz dazu verbleiben kunden-eigene Schlüssel (HYOK) ausschließlich in Ihrer Umgebung; der Anbieter besitzt sie nie und kann Ihre Daten nicht entschlüsseln.
Setzen Sie automatisierte Verschlüsselungsdurchsetzung durch richtlinienbasierte Kontrollen um, die vertrauliche Datenmuster erkennen und Verschlüsselung ohne Nutzeraktion anwenden. Ein E-Mail-Schutz-Gateway automatisiert Verschlüsselungsentscheidungen und macht Nutzerentscheidungen überflüssig.
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